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Menschen von hinten mit regenbogenfarbenen Fahnen, Gürtel, Strümpfen auf Fahrräderen auf einer Demonstration © Imago Images | Martin Müller

Menschen mit vielfältigen sexuellen Orientierungen und Identitäten gehören selbstverständlich zur Lebensrealität in Sachsen. Dennoch sind Menschen mit nicht-heterosexuellen Lebensentwürfen immer wieder mit Berührungsängsten, Vorurteilen, Ausgrenzungen, Diskriminierungen bis hin zu Fällen von hassmotivierter Gewalt konfrontiert. Mit dem Landesaktionsplan stellt die Sächsische Staatsregierung die Weichen für eine gezielte Bekämpfung von Diskriminierung und für die Förderung der Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Sachsen.

Der Fortschreibungsprozess des Landesaktionsplans zur Akzeptanz der Vielfalt von Lebensentwürfen (LAP Vielfalt) ist nun offiziell gestartet. Hierfür wurde am 30. Juni 2022 der Auftrag an das Forschungs- und Evaluierungsinstitut »Rauh Research Management« als offizieller Partner des SMJusDEG erteilt.

Beginnend am 19. September 2022 werden sich zahlreiche Akteure aus Verwaltung, Zivilgesellschaft und Politik an sieben Tagen in thematisch unterteilten Workshops gemeinsam auf neue Maßnahmen für den LAP Vielfalt verständigen.

Das Spektrum der Themen ist dabei wie folgt:

  • Gewalt, Polizei und Justiz Sachsen
  • Familie, Kinder und Jugendliche
  • Arbeitswelt
  • Ehrenamt, Sport, Kultur und Medien
  • Schule und Hochschule
  • KiTa
  • Ämter und Personenstand
  • Gesundheit, Alter und Pflege
  • Selbstvertretung
  • Flucht
  • Kirche

Seit Anfang Mai 2023 arbeitet ein neues landesweit wirksames Modellprojekt im Rahmen einer Projektförderung über die Richtlinie zur Förderung der Chancengleichheit. Es widmet sich der Umsetzung der bestehenden Möglichkeiten zur Änderung des Personenstandes unter PstG § 45b und ggf. zukünftig des kommenden Selbstbestimmungsgesetzes in Sachsen.

Aufgaben des Modellvorhabens sind:

  • Bedarfe in Sachsen identifizieren
  • Wissen aufzubereiten, Informationen zu vermitteln
  • Maßnahmen zur flächendeckenden Abdeckung entwickeln, Netzwerkarbeit sachsenweit

Das Projekt steht außerdem als Fach- und Anlaufstelle für Fragen in diesem Kontext zur Verfügung – sowohl für Personen, die eine Personenstandsänderung selbst betrifft, als auch für Fachkräfte, Verwaltung und Behörden. Es wird von dem Verein Vielfalt im System e.V. umgesetzt.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite vielfalt-im-system.de

Pressekonferenz »Lebenslagen von Isbtiq* Personen in Sachsen« am 22.6.2022

Am 22. Juni 2022 veröffentlichte das SMJusDEG die Studie »Lebenslagen von Isbtiq* Personen in Sachsen«.

Die Studie erforscht erstmals spezifisch für Sachsen die Lebenslagen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*geschlechtlichen, intergeschlechtlichen, nicht-binären und queeren (lsbtiq*) Menschen und erhebt methodisch breit sowie inhaltlich tiefgehend Daten zu deren Erfahrungen in unterschiedlichen Lebensbereichen. Sie zeigt die Vielfalt von lsbtiq* Personen, enthält Ausführungen zu Lebenszufriedenheit, positiven und negativen Erfahrungen sowie Chancennachteilen und zeigt Handlungsbedarfe und -möglichkeiten auf.

Teilgenommen an der Online-Befragung haben etwa 1.500 Personen. Befragt wurden neben lsbtiq*-Personen auch Fachleute aus verschiedenen gesellschaftlichen Feldern sowie Angehörige von lsbtiq* Personen. Zusätzlich wurde eine Strukturanalyse der Angebote in Sachsen im Bereich geschlechtliche und sexuelle Vielfalt durchgeführt.

Die Studie ist Basis für die Weiterentwicklung des Landesaktionsplans zur Akzeptanz der Vielfalt von Lebensentwürfen. Umgesetzt wurde sie durch die Forschungs- und Wissenschaftsmanagement-Beratung »Rauh Research Management«.

Der Landesaktionsplan (LAP Vielfalt) wurde 2017 von der Sächsischen Staatsregierung beschlossen. Vorausgehend hatten im Rahmen von Beteiligungsworkshops zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der sächsischen Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung die Lebensrealitäten von LSBTTIQ* in den Blick genommen, um auf dieser Grundlage die Ziele und Maßnahmen des Aktionsplanes zu entwickeln.

Der LAP Vielfalt konzentriert sich auf die Themen, die die Staatsregierung in eigener Zuständigkeit umsetzen kann. Er zeigt für verschiedene Lebensbereiche wie Arbeitswelt, Schule und Bildung, Jugend und Familie, Gesundheit, Gewaltschutz, Partizipation u.a. konkreten Handlungsbedarf auf und legt Maßnahmen fest, um Diskriminierungen nachhaltig abzubauen.

Mithilfe des LAP soll ein Klima gesellschaftlicher Akzeptanz geschaffen werden.

Ziele

  • Durchsetzung gleichberechtigter Teilhabe in allen Bereichen der Gesellschaft
  • Bekämpfung von Homo- und Transphobie
  • Abbau und Vermeidung von geschlechtsbezogener Benachteiligung
  • Unterstützung von Beratungsangeboten, Selbsthilfegruppen und Netzwerken
  • Stärkung individueller Fähigkeiten und Kompetenzen von LSBTTIQ
  • Sensibilisierung und Aufklärung der Bevölkerung.

Im Rahmen des Landesaktionsplanes ist ein Instrument die Förderung von Projekten, die der Umsetzung der Ziele des LAP dienen. Der LAP richtet sich dabei nicht nur an die LSBTTIQ-Communities, sondern an alle Bürgerinnen und Bürger in Sachsen. In eigener Initiative können Kommunen, Vereine, Verbände, Kirchen, Gewerkschaften, Unternehmen, Parteien und Selbstorganisationen mitwirken, dass alle Menschen – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung – gleichberechtigt in einem weltoffenen Sachsen leben können.

Die Förderung erfolgt maßgeblich u.a. über die Richtlinie Chancengleichheit (2. Vorhaben zur Förderung der Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt):

https://www.lds.sachsen.de/foerderung/?ID=10908&art_param=334

Bereits an der Erstellung des Landesaktionsplanes waren die Mitgliedsorganisationen des Beirats beteiligt. Mit fachlicher Expertise und Erfahrungswissen begleitet der Beirat auch die Umsetzung des Landesaktionsplans. Unter Leitung des Landesbeauftragten für die Belange von LSBTTIQ am Referat Gleichstellung im SMS/GI tritt der Beirat mindestens einmal im Jahr zusammen.

Dem Beirat gehören Vertretungen

  • der zuständigen Ressorts der Staatsregierung,
  • des Ausschusses für Soziales und Verbraucherschutz, Gleichstellung und Integration im Sächsischen Landtag (SLT),
  • der LSBTTIQ-Communities,
  • der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten,
  • der Landesfachstelle für Männerarbeit,
  • der Aids-Hilfe e. V. Dresden und
  • des Antidiskriminierungsbüros Sachsen an. 

Die »LAG Queeres Netzwerk Sachsen e.V.«  wurde im Juni 2016 gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss verschiedener Akteure der LSBTTIQ-Communities in Sachsen. Die Fachstelle der LAG wird aus Mitteln des SMJusDEG gefördert.

 

Aufgaben des Netzwerkes

  • Vernetzung der Akteur*innen aus des LSBTTIQ Communities
  • Erarbeitung gemeinsamer Positionen
  • Interessenvertretung gegenüber politischen Entscheidungsträgern
  • Erfahrungsaustausch der Mitgliedsorganisationen

https://www.queeres-netzwerk-sachsen.de

Was ist der Landesaktionsplan?

Was ist der LAP?

Der Landesaktionsplan

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